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Das Piepen des Überwachungsmonitors durchdringt den Raum. Die Herzfrequenz wird immer schneller. Der Patient atmet schwer, beginnt zu husten. Seine rechte Gesichtshälfte ist geschwollen. „Haben Sie irgendwelche Allergien, Herr Schönfeld?“, beugt sich der behandelnde Arzt über seinen Patienten, während er geübt den Hals abtastet. „Keine Allergien“, erwidert der Patient mit schwerer Zunge. Die Sauerstoffsättigung fällt.

(Veröffentlicht: Dezember 2016)

„Soll ich Unterstützung holen?“, fragt die anwesende Gesundheits- und Krankenpflegerin, Romy Wießner, und geht auf ein Nicken von Assistenzarzt Dr. Roland Hiersemann zum Telefon. „Wir benötigen Verstärkung in der Notaufnahme“, spricht sie in den Hörer. Zurück am Bett des Patienten krempelt sie seinen Ärmel hoch und legt eine Venenverweilkanüle an. Beim Zurückziehen der Nadel fließt ein Tropfen Blut. Eigentlich eine normale Reaktion. Doch in diesem Fall handelt es sich um eine technische Raffinesse. Denn Herr Schönfeld ist kein Patient aus Fleisch und Blut, sondern aus Kunststoff und Elektronik.

Im Simulationszentrum am HELIOS Klinikum Hildesheim trainieren Ärzte und Pflegekräfte nicht an echten Patienten, sondern an Hightech-Simulatoren. Sie sehen aus wie ein Patient und können sprechen, atmen, schwitzen, weinen. Man kann ihren Puls tasten und ihnen Blut abnehmen. Dass sie wie echte Patienten reagieren, liegt auch an Stephan Düsterwald, ärztlicher Leiter des Simulationszentrums, und seinem Team.

Während jedes Trainings sitzen sie in einem kleinen Kontrollbereich nebenan. Hinter den Glasscheiben steuern sie die Reaktionen des Simulators – lassen das Herz schneller schlagen und die Augen blinzeln. „Wir können lebensbedrohliche Situationen in einem realistischen Umfeld simulieren, ohne, dass dabei ein Patient zu Schaden kommt. Doch anders als im richtigen Leben sind in diesen Stresssituationen Fehler hier ausdrücklich erlaubt“, erklärt Düsterwald.

„Es hat sich absolut real angefühlt. Vorhin war’s noch ein Stück Plastik. Jetzt war es mein Patient.“

Als das zweite Ärzte-Team um Dr. Martin Köhler eintrifft, ist die Sauerstoffsättigung des Patienten stark gefallen. Er ist in einem kritischen Zustand. „Machst du noch Adrenalin auf 10?“, fragt Dr. Hiersemann in den Raum. Doch niemand antwortet. Die restlichen Mediziner wuseln um das Bett des Patienten herum, holen Medikamente, hängen Sauerstoff an, messen den Blutdruck und blicken immer wieder zum Monitor. Der Zustand des Patienten bessert sich jedoch nicht. Er muss intubiert werden.

Schnell leiten die Ärzte die Narkose ein und beginnen mit der Intubation. Diese gestaltet sich jedoch schwierig, denn Hals und Rachen des Patienten sind stark angeschwollen. Während Dr. Köhler vorsichtig den Beatmungstubus einführt, hört Dr. Hiersemann den Patienten ab. Wenige Sekunden ruht sein Stethoskop auf der Plastikbrust. Dann ist klar: „Der Tubus liegt korrekt.“ Daraufhin startet das Behandlungsteam die Beatmung und verfolgt erleichtert, wie die Sauerstoffsättigung wieder steigt.

Plötzlich Stille. Das Piepen des Überwachungsmonitors verstummt. Düsterwald und sein Team betreten den Raum und beenden das Szenario. Die Viertelstunde Training ist vorbei, die Stimmung angespannt. Erst langsam fällt der Druck von den Teilnehmern ab. „Es hat sich absolut real angefühlt“, äußert sich Dr. Köhler. Ganz automatisch geht er zum Desinfektionsspender und reibt sich die Hände ein. „Vorhin war’s noch ein Stück Plastik. Jetzt war es mein Patient“, sagt er etwas ungläubig.

Menschen machen Fehler. Bei Routineaufgaben im Schnitt alle 30 Minuten. Jeder. Wenn die Aufgaben komplexer werden und das Stresslevel steigt, passieren Fehler weitaus häufiger. Laut Studien bis zu zweimal pro Minute. „Auch Profis machen Fehler. Da wir alle Trainings aufzeichnen, können wir selbst kleine Unstimmigkeiten sichtbar machen und gemeinsam mit den Teilnehmern analysieren, wie man sie hätte verhindern können. So verbessern wir letztlich die Sicherheit unserer Patienten“, erklärt Düsterwald. „Unsere Ärzte und Pflegekräfte können auf einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz zurückgreifen. Auch in schwierigen Situationen ist das Wissen zur Lösung des Problems häufig im Raum. Wir müssen nur sicherstellen, dass die richtigen Maßnahmen beim Patienten auch wirklich durchgeführt werden. Die Kommunikation im Team und mit dem Patienten spielt hierbei eine wichtige Rolle. Deshalb legen wir in den Trainings darauf einen Fokus.“

Im Nebenraum finden sich die Teilnehmer schließlich zur Nachbesprechung ein. Gemeinsam schauen sie sich einige Schlüsselszenen an. Aus der Distanz beobachten sie ihre eigenen Reaktionen, loben sich gegenseitig für gelungene Diagnosen, aber kritisieren auch offen und konstruktiv. „Die Übergabe an das zweite Ärzteteam hätte koordinierter sein können“, äußert sich Bastian Overheu, stellvertretender Leiter im Simulationszentrum. „Es war nicht mehr klar, wer das Team gerade anführt. Eine kurze Pause, beispielsweise nach dem 10-für-10-Prinzip, hätte die Situation ordnen können.“ Laut diesem Prinzip sollen Ärzte und Pfleger immer wieder, gerade in hektischen Situationen, kurze Pausen einlegen. Etwa alle zehn Minuten für jeweils zehn Sekunden. Das gibt dem behandelnden Arzt die Möglichkeit, seinen Plan laut auszusprechen. So ist sichergestellt, dass alle im Team das gleiche Verständnis der Situation haben und auch gute Ideen der Pflegekräfte nicht ungehört bleiben.

„Gerade gut eingespielte Teams haben oft stillschweigend dasselbe Verständnis von einer Situation. Sie kommunizieren fast ohne Worte. Missverständnisse sind zwar selten, aber sie können vorkommen. Es ist daher immer gut, seinen Kollegen zu signalisieren, dass man Fragen oder Anweisungen gehört hat. Das ist ein einfacher und wichtiger Sicherheitsmechanismus, den wir allen unseren Teilnehmern mitgeben“, erläutert Düsterwald.

Seit 2016 ist bei Fresenius Helios das Simulationstraining für alle Ärzte und Pfleger in den Risikobereichen, also Intensivmedizin und Anästhesie, verpflichtend. Auch Fachkräfte aus der Notfallmedizin, Geburtshilfe und dem Herzkatheterlabor trainieren hier regelmäßig ihre Fertigkeiten. Weitere Konzepte sind im Bereich Gastroenterologie und Chirurgie geplant. An den drei Standorten für Simulationszentren Erfurt, Hildesheim und Krefeld, finden mehr als 600 Trainingstage pro Jahr statt. Alle Teilnehmer trainieren nach einheitlichen Standards und in voll ausgestatteten OPs und Behandlungsräumen. Eine Besonderheit in Krefeld ist ein ins Zentrum fest integrierter Simulationsrettungswagen mit vollständigem Original-Innenleben samt Heck- und Seitentüren. HELIOS hat rund zwei Millionen Euro in die drei Simulationszentren investiert.

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Im ständigen Austausch: Stationsleiterin Ankica Gagro (li.) und Krankenhaushygienikerin Dr. Natalie Pausner.

Hygiene im Krankenhaus: essenziell für das Überleben der Patienten! Der Aufwand, den Kliniken dafür betreiben: enorm! Und trotzdem kommt es immer wieder zu Vorfällen, bei denen sich Infektionen auf einer Station oder bei einzelnen Patienten ausbreiten. Krankenhauskeime bleiben ein Dauerthema in der Kliniklandschaft.

(Veröffentlicht: Juli 2017)

Auch das HELIOS Klinikum Duisburg (HKD) wurde 2013 von einer Infektionswelle durch multiresistente Erreger heimgesucht. Beim Hygienemanagement wurden Fehler gemacht, das Krankenhaus erlebte eine Krise. Doch die Krankenhausleitung zieht Konsequenzen, krempelt das Hygienemanagement um – und heute steht das HELIOS Klinikum Duisburg in Sachen Hygiene besser da als je zuvor.

Es ist Samstag, der 17. August 2013, ein makelloser Sommertag – über dem HELIOS Klinikum Duisburg aber bricht ein Unwetter herein. Die Medien schlagen „Keim-Alarm im Krankenhaus“, eine Zeitung deckt „sprunghaft ansteigende Infektionszahlen bei MRSA“ auf. Immer mehr Details kommen ans Licht. Bald darauf entziehen viele Patienten dem Klinikum das Vertrauen. Die Angst, sich während eines Klinikaufenthalts zu infizieren, ist groß. Die Fallzahlen sinken – genau wie die Motivation der Mitarbeiter.

Offene und regelmäßige Kommunikation der Verantwortlichen ist Teil des Erfolgsrezepts.

Heute zählt das HKD bei der Infektionsprävention zu den besten Kliniken in der HELIOS Kliniken Gruppe, wie die regelmäßig veröffentlichten Hygiene-Berichte zeigen. Für Dr. Holger Raphael, seit Mitte 2013 Duisburger Klinikgeschäftsführer, ein Grund zur Freude, aber nicht zum Ausruhen: „Wir haben damals die Wende geschafft. Doch Infektionsprävention ist eine unendliche Geschichte, vor allem angesichts weltweit zunehmender Antibiotikaresistenzen. Unsere erste Priorität heute ist daher nach wie vor, das Thema weiterhin in den Köpfen präsent zu halten.“

Hygienearzt Dr. Jörn-Peter Oeltze demonstriert die Bakterienkultur eines Handschlags.

Aufgezogen waren die dunklen Wolken lange bevor der Maximalversorger Ende 2011 zur HELIOS Kliniken Gruppe kam. Erhöhte Infektionszahlen entstehen auch nicht über Nacht. Sie sind meist die Folge ineffizienter Strukturen, mangelnder medizinischer Qualität oder fehlender Kenntnisse der Belegschaft. Im Duisburger Fall kamen unter anderem die über die ganze Stadt verteilten Standorte erschwerend hinzu, da sie täglich unzählige Transporte erforderten und den Informationsfluss erschwerten. „Es gab lange Zeit aber auch viel Unsicherheit im Umgang mit multiresistenten Erregern. Wir hatten kaum einheitliche Regelungen, viele Abteilungen etablierten über die Zeit ihre eigenen Abläufe“, erinnert sich Ankica Gagro, heute Stationsleitung der Kardiologie, an die Zeiten vor HELIOS. So konnte es damals passieren, dass sich die Vorgaben für Patienten während des Aufenthalts von Station zu Station veränderten – trotz gleicher Bedingungen und Erreger. Vielen Kollegen fehlten die Möglichkeit zur offenen Kommunikation und der Zugang zu Informationen.

Noch bevor die Integration des HKD in die HELIOS Kliniken Gruppe abgeschlossen ist und Verbesserungen im Hygienemanagement richtig greifen, kommt es 2013 so zum „Keim-Skandal“. Das Tempo für Veränderungen in den betroffenen Bereichen wird daraufhin nochmals erhöht. Klinikleitung und die neue Krankenhaushygienikerin Dr. Natalie Pausner analysieren und priorisieren die Probleme und schieben auch bereits etablierte Verfahren wieder neu an: „Wir haben alle Mitarbeiter der patientennahen Bereiche sofort in die Bestandsaufnahme einbezogen und unsere Hygienerichtlinien verbessert. Die Mitarbeiter wurden daraufhin intensiv geschult. Zudem gehörte von diesem Zeitpunkt an die Desinfektionsmittelflasche fest in die Kitteltasche aller Ärzte und Pflegekräfte“, so Dr. Markus Schmitz, seit Anfang 2013 Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Direktor. Akute Probleme werden schnell erkannt und behoben, etwa zu hoher Antibiotikaverbrauch, der Keimresistenzen begünstigen kann. Zudem wird die Befundung im Labor beschleunigt.

Regelmäßige Treffen von Dr. Natalie Pausner und dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Anästhesie, Dr. Markus Schmitz, tragen zur systematischen Verbesserung der Hygiene bei.

„Im gleichen Jahr haben wir auch begonnen, die Antibiotikavisiten auf alle Bereiche auszudehnen und alle Patienten schon bei der Aufnahme auf MRSA zu screenen“, so Dr. Schmitz. Hinzu kommt die Einführung einer wöchentlichen Konferenz, in der jeder Todesfall im Haus mit allen medizinisch Beteiligten besprochen wird. Daraus können die Mediziner ableiten, wie vergleichbare Fälle künftig besser behandelt werden sollten.

Offene und regelmäßige Kommunikation der Verantwortlichen ist Teil des Erfolgsrezepts. Dr. Pausner und Dr. Schmitz treffen sich alle vier Wochen zum Austausch. In monatlichen „Reportings“ informieren sie zudem die Klinikleitung und Chefärzte über die aktuelle Infektionsdatenlage im Haus. Auch die Einführung kurzärmeliger Dienstkleidung der Ärzte 2015, die die Weitergabe von Keimen vermeiden hilft, geht auf ihre Initiative zurück.

Das HKD unternimmt viele weitere Maßnahmen, um die Hygiene stetig zu verbessern. Das Haus beteiligt sich etwa an verschiedenen Datenerhebungen des Nationalen Referenzzentrums und führt eine eigene konsequente Datenbankpflege in Sachen Erreger durch. So können die Verantwortlichen noch besser Ansatzpunkte für weitere effektive Hygienemaßnahmen erkennen. Parallel setzen die Stationen Desinfektionsmittel immer konsequenter und gezielter ein. Es gibt einheitliche Produktpaletten für die Befreiung eines Patienten von Erregern, keimreduzierendes, antiseptisches Waschen, hygienebeauftrage Ärzte und Pflegekräfte in jeder Fachabteilung sowie eine Online-Fortbildung zur Basishygiene. „Darüber hinaus kennzeichnen wir Patienten mit multiresistenten Erregern besser sichtbar in der elektronischen Patientenakte wie auch direkt am Bett“, so Dr. Pausner.

Nicht zuletzt informieren die Medizinerin und ihr Team die Mitarbeiter regelmäßig via Intranet und sind bei akuten Fällen sofort zur Stelle. Die Mitarbeiter nutzen diese Informationen intensiv, geben sie weiter – und halten so das Thema aktuell. Vor allem Letzteres ist, so vermutet Klinikgeschäftsführer Dr. Holger Raphael, auch eine langfristig positive Folge der Ereignisse von 2013. 

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Endlich eine glückliche Familie: Jaqueline und Evgenij Sinicyn mit ihrer Tochter Angelique.

Die Geburt eines Kindes ist eines der größten Geschenke im Leben. Für Jaqueline Sinicyn und ihren Mann Evgenij grenzt es an ein Wunder. Im Jahr 2013 wird die gelernte Hotelfachfrau in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt: Ein Auto erfasst die junge Frau, als sie mit dem Motorroller von der Arbeit nach Hause fährt. 28 Tage liegt sie im Koma.

(Veröffentlicht: Februar 2016)

Die Milz ist gerissen und muss entfernt werden. Durch den hohen Blutverlust kommt es zu einem Schock, ihre schwer geprellten Nieren versagen schließlich. Außerdem erleidet Sinicyn zahlreiche Knochenbrüche und eine Hirnblutung. Rund ein dutzend Mal wird sie im HELIOS Klinikum Hildesheim operiert. Insgesamt bleibt sie ein halbes Jahr im Krankenhaus. Während die Knochenbrüche wieder geheilt sind, ersetzt die Dialyse seit dem Unfall die Aufgabe der Nieren. Drei Mal die Woche muss Jaqueline Sinicyn für je vier Stunden an das Dialysegerät, um Giftstoffe aus ihrem Blut filtern zu lassen.

Die regelmäßige Blutwäsche ist nicht nur kräftezehrend, sondern beeinflusst durch hormonelle Veränderungen den Eisprung nachhaltig. Aus diesem Grund ist es für Patientinnen mit chronischer Nierenschwäche fast unmöglich, schwanger zu werden. „Nur etwa ein Prozent der Patientinnen im gebärfähigen Alter wird überhaupt schwanger", erklärt Prof. Dr. Burkhard Kreft, Chefarzt der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren am HELIOS Klinikum Hildesheim. „Selbst wenn es gelingt, schwanger zu werden, verlieren etwa zwei Drittel der Dialysepatientinnen ihr Kind. Dass Frau Sinicyn sogar auf natürlichem Wege schwanger wurde, ist sehr ungewöhnlich. Umso mehr freuen wir uns über das niedliche gesunde Mädchen“, so Prof. Kreft.

Dass es für Dialysepatientinnen eine große Herausforderung ist, ein Kind zu bekommen, bestätigt auch Prof. Bernard Canaud, Chief Medical Officer von Fresenius Medical Care, dem weltweit führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen: „Weltweit sind uns nur wenige hundert Fälle bekannt, in denen Dialysepatientinnen ein gesundes Kind zur Welt gebracht haben. Zu den medizinischen Herausforderungen zählen unter anderem ein erhöhtes Risiko auf eine Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht."

Für Jaqueline Sinicyn war der Weg bis zur Geburt schwer. Da Schwangerschaften bei Dialysepatientinnen so selten sind, gibt es kaum Fachliteratur, aus der die Ärzte Erfahrungen von Kollegen ziehen konnten. Ist die Blutwäsche bereits für einen Dialysepatienten anstrengend, so ist sie für das ungeborene Kind noch belastender. Um Komplikationen zu vermeiden, musste der Rhythmus der Dialysebehandlungen zeitweise verdoppelt werden. Damit die hohen Harnstoffwerte der Mutter das Baby nicht gefährden, musste Jaqueline Sinicyn wöchentlich bis zu sechs Mal für vier Stunden zur Dialyse.

Prof. Dr. Burkard Kreft, Chefarzt der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren am HELIOS Klinikum Hildesheim, erklärt der jungen Familie, wie eine gesunde Niere funktioniert.

Schließlich war es soweit: Per Kaiserschnitt wurde die kleine Angelique in der Frauenklinik des HELIOS Klinikums Hildesheim geboren. 41 Zentimeter und 1230 Gramm pures Glück. Das kleine Mädchen erblickte zwei Monate zu früh das Licht der Welt und wurde zunächst auf der Frühchenstation des Krankenhauses versorgt. Im Brutkasten wurde sie über eine Magensonde ernährt und ihre Atmung unterstützt.

„Wir haben unsere Tochter jeden Tag besucht und waren so oft es ging bei ihr“, erzählt der stolze Vater Evgenij Sinicyn. Und die tapfere kleine Angelique entwickelte sich gut: Bereits zwei Monate nach der Geburt hatte sie ihr Gewicht verdoppelt und konnte mit dem Fläschchen ernährt werden, sodass die junge Familie nach Hause konnte. „Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass es der Kleinen so gut geht. Sie wächst gut und ist ganz normal entwickelt. Sie ist sogar absolut pflegeleicht und schreit fast nie“, schwärmt Jaqueline Sinicyn. „Jetzt sind wir froh, eine ganz normale Familie zu sein und genießen die Zeit zusammen.

 

Fotos: © HELIOS Klinikum Hildesheim und Kai Kapitän

Ein Krankenhaus privatisieren? Wer das vorhat, braucht nicht nur ein gutes Konzept, sondern auch starke Nerven. Die Widerstände in der Bevölkerung und Belegschaft können enorm sein.

(Veröffentlicht: Juni 2015)

So auch in Krefeld: Als Fresenius Helios das hoch defizitäre städtische Klinikum übernahm, gab es zunächst viele Vorurteile und Ängste. „Wir haben demonstriert, weil wir wollten, dass unser Krankenhaus städtisch bleibt“, erinnert sich Birgit Gillmann, Stationsleiterin Radiologie und Palliativmedizin im HELIOS Klinikum Krefeld. „Man hat gedacht, man wird gekündigt, die Stellen werden abgebaut, wir können unsere Patienten nicht mehr richtig versorgen, und es zählt nur noch Gewinn. Aber glücklicherweise ist genau das Gegenteil passiert.

Das Klinikum bietet inzwischen mehr Arbeitsplätze als zu städtischen Zeiten.

HELIOS entschied sich dafür, den alten Klinikbau abzureißen. Fünf Jahre lang wurde der Neubau errichtet. Über 200 Millionen Euro investierte HELIOS in die Modernisierung. „Wir haben einen wunderschönen Neubau bekommen, die Arbeitsbedingungen sind extrem positiv, und unsere Patienten und Mitarbeiter fühlen sich wohl“, zeigt sich Gillmann zufrieden. Das Klinikum bietet inzwischen mehr Arbeitsplätze als zu städtischen Zeiten. Damals stand das Krankenhaus kurz vor der Insolvenz. Nur noch für ein Vierteljahr reichten die vorhandenen Mittel, um die Gehälter zu bezahlen.

„Es gab hier in der Stadt Bürger, die Zettel in der Tasche hatten: Wenn mir was passiert, auf keinen Falls ins Klinkum Krefeld, egal wohin, nur nicht dorthin“, berichtet Reiner Micholka, Klinikgeschäftsführer des HELIOS Klinikums Krefeld, über die Zeit vor der Privatisierung. Der Ruf des Klinikums hat sich inzwischen dramatisch verbessert – auch unter den Mitarbeitern. „Vor der Übernahme kannte ich die Geschäftsführung überhaupt nicht. Sie war nicht auf der Station präsent, hat sich nichts angeschaut. Und jetzt steht plötzlich ein Geschäftsführer vor einem und möchte irgendetwas sehen und gezeigt bekommen. Ich bin dann ganz überrascht, aber sie kennen einen tatsächlich auch mit Namen“, freut sich Gillmann über die Veränderung. „Außerdem macht es Spaß, in einem Unternehmen zu arbeiten, das nicht defizitär ist und nicht bald schließt, sondern das Kapital erwirtschaftet.“ Auch Gregor Kathstede, Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, bewertet die Privatisierung sehr positiv: „Für mich war klar, dass ich das in Krefeld durchboxen muss. Es hat viel Kraft gekostet und auch ein bisschen Zeit – aber es war die richtige Entscheidung.“ 

Ein Krankenhaus wird wieder gesund

Nach der Übernahme durch Fresenius Helios ist das zuvor hoch defizitäre Klinikum Krefeld wieder auf Wachstumskurs.

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Im Umkleideraum ist es voll. Leises Gewusel. Sechs Frauen schlüpfen in die blaue Berufskleidung der ITS (Intensivstation). 6.30 Uhr: Schichtwechsel. Die Nacht war ruhig, die Übergabe zwischen Nacht- und Frühdienst ist kurz, viel geredet wird nicht.

(Veröffentlicht: März 2015)

Stationsleiterin Mandy Stockmann teilt die Kollegen ein. „Wenn möglich, wird immer ein Küken mit einem alten Hasen in einen Bereich eingeteilt“, sagt sie. Mit 26 bekam Stockmann die Leitung über mittlerweile 67 Kollegen.

Das Team der ITS versorgt schwerstkranke Patienten. Viele haben einen größeren operativen Eingriff hinter sich, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten oder sind an einer schweren Lungenentzündung erkrankt. Aber auch nach einem Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma oder inneren Verletzungen werden Patienten hier aufgenommen.

„Jeder wird bei uns so behandelt, als wäre es der eigene Vater oder die eigene Mutter.“

Mandy Stockmann eilt Richtung „down town“. So bezeichnen die Mitarbeiter den Gang, der den Ost- und Westteil der Station miteinander verbindet. Hier beginnt die Morgenvisite: Schwestern, Chef-, Ober- und Assistenzärzte unterschiedlicher Fachrichtungen setzen sich mit der Stationsleiterin in Bewegung. Stimmengewirr und Monitorgeräusche treten in Konkurrenz. Die Patienten liegen inmitten von vielen technischen Geräten, an Schläuchen und Maschinen angeschlossen und sind oft kaum ansprechbar. Deshalb legen alle Mitarbeiter großen Wert auf einen liebevollen Umgang mit ihnen. „Jeder wird bei uns so behandelt, als wäre es der eigene Vater oder die eigene Mutter“, sagt Dr. Uli-Rüdiger Jahn, Leiter des Bereiches Intensivmedizin.

„Wie war die Nacht? Haben Sie Schmerzen?“, Dr. Jahn wendet sich einem Patienten zu. Seine Stimme wird augenblicklich weich. Bei der Visite ist der Oberarzt hochkonzentriert – und erwartet das auch von allen seinen Mitarbeitern. „Das ist die wichtigste Zeit des Tages“, sagt er. „Nur jetzt kommen die verschiedenen Fachärzte als interdisziplinäres Team zusammen. Alle müssen konzentriert zuhören – und wenn jemand was zu sagen hat, dann laut.

Mittags ruft Oberarzt Jahn zur Röntgenbesprechung in sein Zimmer. Angespannt blicken die Kollegen auf den Monitor mit den Röntgenaufnahmen. Währenddessen geht der Betrieb auf der Station wie gewohnt weiter: Regelmäßig prüft das Team der ITS Vitalparameter wie Puls, Blutdruck oder Sauerstoffsättigung der Patienten und kontrolliert deren Medikation. Auch besondere Untersuchungen wie Ultraschall vom Herzen und verschiedene Maßnahmen zur Kreislaufunterstützung gehören zu den Routinetätigkeiten des Intensivteams.

Bei der Röntgenbesprechung: Oberarzt Dr. Uli-Rüdiger Jahn (links) und sein Team.

„Interdisziplinäre Zusammenarbeit bekommt auf der ITS noch mal einen ganz anderen Stellenwert“, erklärt Dr. Stefan Wirtz, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. „Medizin lässt sich nur dann gut machen, wenn man in kollegialer Freundschaft zusammengewachsen ist. Das gilt sowohl für die Ärzte als auch für die Pflegekräfte.“ Er weiß, dass Mandy Stockmann und ihr Team in vorderster Reihe stehen. Sie haben die meiste Erfahrung mit den Patienten, begleiten sie Tag und Nacht – und erkennen auch kleine Veränderungen.

17 Uhr. Für Mandy Stockmann geht ein langer Tag zu Ende. Wie schafft sie es, jetzt abzuschalten? „Wichtig ist, symbolisch die privaten Sorgen bei Dienstbeginn mit der Kleidung auszuziehen, in den Spind zu hängen und die Probleme und die menschlichen Schicksale auf der Station zum Feierabend sozusagen mit der Berufskleidung abzulegen.“ Außerdem liest sie viel: „Tauche ich in ein Buch ein, bin ich weg. Und ich sehne mich nach Ruhe, deshalb schalte ich für eine Stunde das Telefon aus, wenn ich nach Hause komme.“ 

Auf der Intensivstation ist das kontinuierliche Überwachen der Vitalzeichen von Patienten besonders wichtig.

22 Uhr. Übergabe. Pfleger Uwe Bogner ist in dieser Nacht Schichtleiter. Sein Telefon schellt: Er muss mal eben schnell auf der Nachbarstation aushelfen. Ein 150 Kilogramm schwerer Mann ist aus dem Bett gefallen – da brauchen die Nachtschwestern einen starken Mann. Nachts halb eins: Bisher verläuft die Schicht ruhig. Die sechs Kollegen vom Nachtdienst füllen Medikamentenschränke auf, bestücken Wagen für den Wäschewechsel oder Verbände, wechseln Katheter und schieben Geräte zurück an ihren Platz. Die Bewegung im grellen Flurlicht hält wach. Der diensthabende Arzt muss zu einem Patienten, der besonders unruhig ist, denn nachts, das wissen alle, kommen auch die Ängste.

Kurz vor halb zwei: Eine geplante Notfalloperation wird abgesagt, der Patient ist inoperabel. Die vorbereiteten Geräte werden wieder weggeräumt. Um halb vier beginnt der Endspurt für die Nachtschicht. Bogner steht am Bett eines Patienten. Damit dieser ungestört atmen kann, muss der Pfleger ihm Schleim aus dem Rachen absaugen. Der Patient ist sediert und Bogner weiß, dass er nicht antworten kann. Dennoch nimmt er sich die Zeit, um ihn anzusprechen: „Hallo Herr K., bitte erschrecken Sie nicht, ich sauge Ihnen jetzt den Schleim aus dem Rachen und dann wechseln wir Ihre Bettwäsche.“

6.30 Uhr. Drei Türen weiter sind bereits die Kollegen der Frühschicht im Umkleideraum angekommen und schlüpfen in ihre blaue ITS-Garderobe.

 

Im Rahmen der Personalentwicklung ist Dr. Uli-Rüdiger Jahn als Chefarzt Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, Schmerztherapie an das HELIOS Klinikum Uelzen gewechselt. Die Klinik für Intensivmedizin und die Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie sind inzwischen jeweils eigenständige Fachabteilungen im HELIOS Klinikum Bad Saarow, Dr. Stefan Wirtz ist Chefarzt und Ali Allam Leitender Oberarzt der Klinik für Intensivmedizin.

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Verwendung von alternativen Leistungskennzahlen

Der Fresenius Konzern verwendet im Rahmen seiner Regel- und Pflichtpublikation alternative Leistungskennzahlen, die sogenannte Non-GAAP-Measures sind oder sein können. Diese Kennzahlen sind nach US-GAAP und IFRS nicht definiert.

Fresenius verwendet Non-GAAP-Measures als bedeutende Leistungsindikatoren zur internen Konzernsteuerung.

Für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Fresenius sollten diese alternativen Leistungskennzahlen nicht isoliert oder als Alternative zu den im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit US-GAAP und IFRS ermittelten Finanzkennzahlen herangezogen werden.

Die verwendeten alternativen Leistungskennzahlen werden im Folgenden aufgeführt und erläutert.

Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden Finanzkennzahlen gegebenenfalls zusätzlich um Bereinigungen angepasst. Bereinigungssachverhalte können sich beispielsweise aufgrund von Akquisitionen/Desinvestitionen oder aus der Erstanwendung neuer Bilanzierungsstandards ergeben.


Überleitungsrechnungen sind im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigen auf, wie sich die Bereinigungen zusammensetzen.

Der EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern. Abschreibungen und Zuschreibungen auf das Anlagevermögen sind im EBIT enthalten.

Der EBIT errechnet sich aus Umsatzerlösen abzüglich der Positionen Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.

Die EBIT-Marge ermittelt sich aus dem EBIT im Verhältnis zum Umsatz. 

Der EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen.

Der EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Die EBITDA-Marge errechnet sich aus dem EBITDA im Verhältnis zum Umsatz. 

Wirtschaftliche Messgröße, die den Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. 

Der operative Cashflow ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit darstellt. Er errechnet sich aus Jahresüberschuss abzüglich nicht-zahlungswirksamer Erträge und zuzüglich nicht-zahlungswirksamer Aufwendungen. 

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist eine wirtschaftliche Messgröße, die Auszahlungen für den Erwerb von Anlagevermögen und die Einzahlungen aus der Veräußerung von Anlagevermögen gegenüberstellt. 

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist eine wirtschaftliche Messgröße, die aufzeigt, wie die Investitionen der Berichtsperiode finanziert wurden.

Er errechnet sich aus Eigenkapitalzuführungen zuzüglich Einzahlungen aus der Ausübung von Aktienoptionen abzüglich Dividendenzahlungen zuzüglich Zuführung durch Fremdkapitalgeber (Kredite, Anleihen, etc.) abzüglich Tilgungszahlungen für Kredite, Anleihen oder ähnliche Fremdkapitalinstrumente. Zudem berücksichtigt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderungen sonstiger Anteile anderer Gesellschafter sowie Einzahlungen und Auszahlungen aus der Kurssicherung von Konzerndarlehen in Fremdwährungen. 

Fresenius verwendet als Free-Cashflow-Messgröße den Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden. Der Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden errechnet sich aus dem operativen Cashflow abzüglich der Netto-Investitionen (Erwerb von Sachanlagen abzüglich Erlöse aus dem Verkauf von Sachanlagen). 

Die Cash Conversion Rate ist definiert als das Verhältnis des adjustierten Free Cashflow (Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden; vor Zinsen, Steuern und vor Sondereinflüssen) zum operativen Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen. Sie ermöglicht es, unserer Fähigkeit zur Generierung von Zahlungsmitteln und zur Zahlung unter anderem von Dividenden einzuschätzen

Die Kennzahl Netto-Finanzverbindlichkeiten/EBITDA gibt darüber Aufschluss, inwieweit Fresenius in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Nettofinanzverbindlichkeiten und EBITDA werden jeweils zu durchschnittlichen Wechselkursen der vergangenen 12 Monate berechnet.


Berechnung Netto-Finanzverbindlichkeiten:
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
+ Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
+ Kurzfristig fälliger Teil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus aktivierten Leasingverträgen
+ Kurzfristig fälliger Teil der Anleihen
+ Langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus aktivierten Leasingverträgen, abzüglich des kurzfristig fälligen Teils
+ Anleihen, abzüglich des kurzfristig fälligen Teils
+ Wandelanleihen
= Finanzverbindlichkeiten
- flüssige Mittel
= Netto-Finanzverbindlichkeiten

Kennzahl, die angibt, nach wie vielen Tagen eine Forderung im Durchschnitt beglichen wird. 

Bezeichnet den Teil des Wachstums eines Unternehmens, der aus eigener Kraft heraus erfolgt und nicht aus Akquisitionen, Desinvestitionen oder Währungsumrechnungseffekten. 

Währungsbereinigungen bei Erträgen und Aufwendungen werden mithilfe der jeweiligen Durchschnittskurse bzw. bei Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum Mittelkurs am jeweiligen Bilanzstichtag des Vorjahres errechnet.

Rentabilität des Eigenkapitals. Zeigt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals an.
Errechnet aus: Gewinn / Eigenkapital x 100

Rentabilität des investierten Kapitals.

Errechnet aus: (EBIT - Steuern) / investiertes Kapital

Investiertes Kapital = Bilanzsumme + Goodwill-Abschreibung (kumuliert) - aktive latente Steuern - flüssige Mittel - Lieferantenverbindlichkeiten - Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) - sonstige nicht verzinsliche Verbindlichkeiten 

 

Überleitung des durchschnittlich investierten Kapitals und des ROIC

in Mio €, mit Ausnahme des ROIC 31.12.2021 31.12.2020

Summe Vermögenswerte

  71.962 66.646

Plus: Kumulierte Firmenwertabschreibung

719 690

Minus: Flüssige Mittel

- 2.764 - 1.837

Minus: Darlehen an nahestehende Unternehmen

 - 63 - 62

Minus: Aktive latente Steuern

 -858 -812

Minus: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

- 2.039- 1.816

Minus: Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen

 - 92 - 67

Minus: Rückstellungen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten1

 - 8.925 - 8.649

Minus: Rückstellungen für Ertragsteuern

 - 495 - 504

Investiertes Kapital

 57.445 53.589

Durchschnittliches investiertes Kapital zum 31. Dezember 2021 / 20202

 55.893 54.648

Operatives Ergebnis3,4

 4.260 4.614

Ertragsteuern

 - 964  - 1.065

NOPAT3,4

 3.296 3.549

ROIC in %

  5,9 % 6,5 %

  • 1 Enthalten sind langfristige Rückstellungen und ausstehende Kaufpreiszahlungen für Akquisitionen, nicht enthalten sind Pensionsrückstellungen und nicht beherrschende Anteile mit Put-Optionen.

    2 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
    (2021: 752 Mio. €, 2020: 220 Mio. €).
    3 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
    (2021: 8 Mio. €; 2020: 2 Mio. €).
    4 Vor Sondereinflüssen

Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens.

Die Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens (ROOA) ist definiert als Quotient aus dem EBIT und dem durchschnittlichen betriebsnotwendigen Vermögen. Das betriebsnotwendige Vermögen ermittelt sich aus der Bilanzsumme abzüglich der aktiven latenten Steuern, der Lieferantenverbindlichkeiten, der zweckgebundenen Finanzmittel sowie der erhaltenen Anzahlungen und zugesagten Fördermittel. 

 

Überleitung des durchschnittlich betriebsnotwendigen Vermögens und des ROOA

in Mio €, mit Ausnahme des ROOA 31.12.2021 31.12.2020

Summe Vermögenswerte

71.962 66.646

Minus: Vertragsverbindlichkeiten

 - 535 - 962

Minus: Erhaltene Anzahlungen

 0 0

Minus: Treuhänderisch gehaltene flüssige Mittel

 - 154 - 121

Minus: Darlehen an nahestehende Unternehmen

 - 63 - 62

Minus: Aktive latente Steuern

 - 858 - 812

Minus: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 - 2.039 - 1.816

Minus: Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen

 - 92 - 67

Minus: Zugesagte Fördermittel im Zusammenhang mit dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG)

 - 118 - 82

Betriebsnotwendiges Vermögen

 68.103 62.724

Durchschnittliches betriebsnotwendiges Vermögen zum 31. Dezember 2021 / 20201

 65.384 62.976

Operatives Ergebnis2,3

 4.260 4.614

ROOA in %  

6.5 % 7.3 %

  • 1 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
    (2021: 868 Mio. €, 2020: 346 Mio. €).
    2 Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt
    (2021: 8 Mio. €, 2020: 2 Mio. €).

    3 Vor Sondereinflüssen

Kennzahl, die die durchschnittliche Zeitspanne in Tagen zwischen dem Wareneingang der Vorräte bis zum Abverkauf der fertiggestellten Produkte angibt.

Errechnet aus: (Vorräte / Umsatzkosten) x 365 Tage

Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Sondereinflüsse bereinigt und entsprechend mit „vor Sondereinflüssen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Sondereinflüsse zusammensetzen. 

Umlaufvermögen (inklusive Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten) - Rückstellungen - Lieferantenverbindlichkeiten - Übrige Verbindlichkeiten - Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 

Abschied nach 43 Jahren: Klinikgeschäftsführerin Sandra Henek (Ii.) und die stellv. Stationsleitung Regina Ascher (re.) dankten Schwester Florence de Peralta (Mitte).

„Ist das alles grau und trist hier“, war der erste Gedanke von Schwester Florence, als sie im Februar 1972 mit dem Flugzeug in Frankfurt landete. Sie hatte eine Entscheidung getroffen, die ihr Leben verändern sollte: Die ausgebildete Krankenpflegerin wanderte wie viele andere ihrer Kolleginnen und Kollegen von den Philippinen nach Deutschland aus. Mit Unterstützung der Bundesregierung wurden damals ausländische Krankenschwestern und -pfleger nach Deutschland geholt, um dem damaligen Pflegenotstand Abhilfe zu schaffen.

(Veröffentlicht: August 2015)

Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, kam die junge Krankenschwester gemeinsam mit fünf Kolleginnen nach Hünfeld. Später folgten noch weitere Schwestern. Nach den Diensten auf Station, bei denen sie sich nur mit Händen und Füßen verständigen konnten, folgte der Deutschunterricht.

Die HELIOS St. Elisabeth Klinik Hünfeld

Und so funktionierte mit der Zeit die Verständigung besser. Auch an das Leben in Deutschland gewöhnte sich Schwester Florence recht schnell, vor allem auch weil sich Hünfelder Familien als Paten um sie kümmerten. "Ich wurde überall sehr herzlich aufgenommen, sowohl von der Hünfelder Bevölkerung als auch von den Kollegen und Patienten im Krankenhaus."

Aber das Heimweh blieb nicht aus. Bei einem Treffen der German Philippine Association in Mainz traf Florence ihren späteren Ehemann Arsenio. Die beiden kannten sich bereits von ihrer Ausbildung auf den Philippinen. "Er hat mich nicht mehr losgelassen", lacht die heute fünfundsechzigjährige. Und so folgte er ihr einige Zeit später nach Hünfeld. Gemeinsam arbeiteten sie in der Pflege im Hünfelder Krankenhaus. Später wurde geheiratet und die Kinder Florian und Jennifer kamen zur Welt.

Nach 43 Jahren ging Florence de Peralta nun in den Ruhestand. Die Entscheidung nach Deutschland zu gehen, hat sie nie bereut. Vieles hat sich mit den Jahren verändert. Die Hünfelder Klinik blieb aber immer ihr Arbeitgeber. "Die Arbeit hat mir viel Freude gemacht. Pflege, Verständnis und Zuwendung für Kranke waren immer meine Leidenschaft", sagt Florence. Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ein neuer Lebensabschnitt wartet auf sie. Gemeinsam mit ihrem Mann Arsenio kann sie jetzt den wohlverdienten Ruhestand genießen. Die beiden freuen sich auf Enkelkinder und auf einen längeren Besuch auf den Philippinen.

Der Unfall hätte das ganze Leben von Frauke Quidde ändern können. Auf ihrem Hof in der Nähe von Braunschweig ist sie gerade dabei, Brennholz herzustellen. Routiniert packt sie das zerkleinerte Holz in Lagerboxen, als sie in einem Moment der Unachtsamkeit mit ihrer Hand in den Holzspalter gerät. Das Beil hackt die Hand der Patientin fast vollständig ab. „Es war ein absoluter Schock. Meine rechte Hand hing buchstäblich nur noch am seidenen Faden“, erzählt Frauke Quidde.

(Veröffentlicht: Januar 2016)

Jetzt zählt jede Minute. Bis der Rettungsdienst eintrifft, hält sie ihre verletzte Hand mit der anderen fest. Mit dem Hubschrauber wird die Patientin schließlich zum HELIOS Klinikum Hildesheim geflogen. Als sie dort eintrifft, erwarten die Chirurgen sie bereits im OP. „Entscheidend war, die Durchblutung so schnell wie möglich wiederherzustellen“, erklärt Prof. Dr. Bernd Rieck, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie am HELIOS Klinikum Hildesheim. „Mit jeder Viertelstunde steigt das Risiko, dass die Hand Schäden davon trägt. Wir mussten also nicht nur sehr genau arbeiten, es musste auch schnell gehen.

Das Chirurgenteam um Prof. Rieck und Assistenzarzt Jakob Krainski entscheidet sich dafür, zuerst die Blutgefäße, Sehnen und Nerven miteinander zu verbinden und dann erst den Knochen zu stabilisieren. Normalerweise verfährt man andersherum. Doch nur so gelingt es, die Hand schnellstmöglich wieder mit Blut zu versorgen. Lediglich drei Stunden liegen zwischen dem Unfall und dem Moment, an dem die Hand wieder durchblutet wird. „Das ist eine phänomenal gute Zeit“, erklärt Prof. Rieck. „Hier standen ein alter Hase und ein junger Könner am Operationstisch. Die Operation wurde auch an anderen Kliniken schon gemacht, aber nicht alle haben sie so gut gemacht. Das war echtes Teamwork!“

„Ich hatte wohl auch eine Hand voll Glück, aber für mich ist es ein echtes medizinisches Meisterwerk.“ 

Bereits zwei Tage nach dem Eingriff kann Frauke Quidde ihre Finger wieder bewegen. Auch in der anschließenden Reha macht sie schnell gute Fortschritte. Mittlerweile kann sie auch auf dem Hof wieder zupacken – fast wie vor dem Unfall: Sie erntet Obst, pflückt Äpfel, fährt mit dem Traktor und füttert die Tiere, die auf dem Hof leben. „Frau Quidde ist eine außergewöhnlich mutige Frau. Das gute Ergebnis ist auch ihrer positiven Einstellung zuzuschreiben. Sie hat alle Therapien sehr unterstützt und toll mitgearbeitet. Ich bin sehr stolz auf meine Patientin, und das kann sie auch auf sich selbst sein“, lobt Assistenzarzt Krainski den Einsatz seiner Patientin.

Frauke und Detlev Quidde mit den beiden Operateuren: Chefarzt Prof. Dr. Bernd Rieck (links) und Assistenzarzt Jakob Krainski (rechts).

„Dass ich heute meine Hand wieder bewegen, Auto fahren und überhaupt wieder ein selbstständiges Leben führen kann, verdanke ich den Ärzten und Pflegekräften in Hildesheim. Deshalb war für mich ganz klar, dass die erste selbstgeschriebene Postkarte aus der Reha an das Team der Handchirurgie in Hildesheim geht“, berichtet Frauke Quidde.

„Die Postkarte ist ein kleines Dankeschön für die Ärzte und Pflegekräfte der Klinik. Ich hatte wohl auch eine Hand voll Glück, aber für mich ist es ein echtes medizinisches Meisterwerk. Mein Mann und ich sind unglaublich dankbar.“

 

Fotos: © HELIOS Klinikum Hildesheim und Kai Kapitän

Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für führende Therapien zur Versorgung kritisch und chronisch kranker Patientinnen und Patienten. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete Fresenius mit über 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 22,3 Milliarden Euro. Fresenius bietet Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen, die durch eine wachsende und alternde Bevölkerung und dem daraus folgenden Bedarf nach erschwinglicher und hochwertiger Gesundheitsversorgung entstehen. 

Zu Fresenius gehören die operativen Unternehmensbereiche Fresenius Kabi und Fresenius Helios sowie die Unternehmensbeteiligungen Fresenius Vamed und Fresenius Medical Care.

Wir retten Menschenleben und verbessern Lebensqualität und Gesundheit. Wir ermöglichen Zugang zu bezahlbaren und innovativen Medizinprodukten sowie klinischer Versorgung in höchster Qualität.

Blick durch die Kamera: Cinderella Glücklich während des Drehs für das Video-Interview

Eine Treppe ohne Aufzug. Ein hohes Regal. Eine schwere Tür. Was für gesunde Menschen kein Problem darstellt, kann für Rollstuhlfahrer zum unüberwindbaren Hindernis werden. In einem Büro gehören solche Situationen aber zum Alltag. Ist es dann nicht besser, wenn Gehbehinderte nicht in gewöhnlichen Unternehmen arbeiten, sondern in spezialisierten Einrichtungen, etwa einer Behindertenwerkstatt?

(Veröffentlicht: Juli 2015)

„Nein“, sagt Cinderella Glücklich ganz klar. Sie ist von Geburt an gehbehindert und sitzt die meiste Zeit im Rollstuhl. Kein Grund allerdings, von ihrem Traumziel abzulassen, einem Job im Bereich Öffentlichkeitsarbeit oder Marketing. Seit 2013 studiert sie deshalb Journalismus und Unternehmenskommunikation in Iserlohn. Bei Fresenius absolvierte sie ein Praktikum in der Konzern-Kommunikation und im Personalmarketing. Hier spricht sie über die Herausforderungen als Rollstuhlfahrerin im Alltag und bei der Jobsuche im Speziellen.

Wie erlebst du die Jobsuche mit Behinderung?
Die Jobsuche mit Behinderung erlebe ich als sehr schwierig. Es gibt viele bürokratische Hürden, die es Menschen mit Behinderung wie mir schwer machen, Arbeit zu finden. Aber am schlimmsten finde ich die Barrieren in den Köpfen der Menschen. Viele Arbeitgeber wollten mich bisher nicht einstellen, weil sie dachten, dass ich mit meiner Behinderung sowieso nicht richtig arbeiten könne, sondern nur Geld koste. Dabei ist es ganz anders. Arbeiten ist mir sehr wichtig, weil ich selbstständig und unabhängig sein möchte.

Auf ihrem Blog berichtet Cinderella Glücklich aus ihrem Leben. Sie möchte Vorurteile abbauen und anderen Menschen mit Behinderung Mut machen.

Stand dein Berufswunsch für dich von Anfang an fest?
Nein, nach der Schule habe ich erstmal nach einer Ausbildung gesucht. Bei der Arbeitsagentur wollte man mich aber nur in ein Berufsbildungswerk für Schwerbehinderte schicken. Nach einer schier endlosen Suche habe ich dann ein Jahrespraktikum in einer Touristeninformation bekommen. Das hat mir viel Spaß gemacht, und ich konnte so auch den praktischen Teil meiner Fachhochschulreife absolvieren. Allerdings war es fast genauso schwierig, eine passende Fachhochschule mit Barrierefreiheit zu finden. In Iserlohn bin ich jetzt aber glücklich.

Du schreibst einen Blog über dein Leben mit Behinderung. Was ist dein Ziel?

Mit meinem Blog möchte ich hautnah von meinem Leben mit Behinderung berichten. Ich möchte auf die Probleme, die mir begegnen, aufmerksam machen. Mir ist es aber auch wichtig, mit Vorurteilen aufzuräumen. Ich möchte den Menschen ihre Berührungsängste mit dem Thema „Behinderung“ nehmen. Wenn ich dann noch anderen Menschen mit Behinderung Mut machen kann, dann freut mich das natürlich ganz besonders.

Warum hast du dich für ein Praktikum bei Fresenius entschieden?
Ein Grund war, dass ich es toll fand, für ein Unternehmen zu arbeiten, das die Lebensqualität von kranken Menschen verbessern möchte. Ausschlaggebend war aber letztendlich, dass man mit meiner Behinderung von Anfang an so unkompliziert umgegangen ist – man sieht mich hier als ganz normale Mitarbeiterin, nicht als ‚die da im Rollstuhl‘. Das ist ein tolles Gefühl!“

„Am schlimmsten sind die Barrieren in den Köpfen“

Cinderella Glücklich ist von Geburt an gehbehindert. Im Interview berichtet die Fresenius-Praktikantin von den Herausforderungen im Alltag und bei der Jobsuche.

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