Skip to main content

HOPE gibt Hoffnung

Quirónsalud setzt auf Digitalisierung zur besseren Versorgung von Onkologiepatienten

Sämtliche Termine werden digital geplant und zeitlich so getaktet, dass ein Rädchen in das andere greift. Dadurch ist es gelungen, die Gesamtbehandlungszeit um rund 80 Prozent zu verkürzen.

Eine onkologische Tagesklinik von Quirónsalud verdoppelt ihre Patientenzahl, schenkt Krebspatienten wertvolle Zeit und verbessert gleichzeitig die Therapie - dank integriertem Versorgungsmodell und Digitalisierung. Ein herausragendes Beispiel dafür, wie Effizienz, Qualität und Patientenzufriedenheit Hand in Hand gehen können.

Immer mehr Menschen zu versorgen und dabei jeden individuell mit der passenden Therapie behandeln. Gleichzeitig ressourcenschonend für die Pflege- und Ärzteteams arbeiten, angesichts des Fachkräftemangels und unter Einhaltung höchster medizinischer Standards. Gerade in alternden Gesellschaften stehen Krankenhäuser heutzutage vor immer größeren Herausforderungen. Dies gilt auch für die onkologische Tagesklinik der Madrider Universitätsklinik Fundación Jiménez Díaz.

Deutliche Verbesserung durch das neue Versorgungsmodell für onkologische Tagespatienten

Sie macht seit einigen Jahren mit einem neuen Versorgungsmodell für onkologische Tagespatienten vor, wie die Quadratur des Kreises gelingen kann. Das Jiménez Díaz ist ein Lehrkrankenhaus mit 651 Betten, das zum Netz der privaten Klinikenkette Quirónsalud in Spanien gehört, die wiederum Teil der Helios-Klinikgruppe ist.

Der Betrieb in der Tagesklinik lief nicht immer so reibungslos ab wie heute. Noch vor wenigen Jahren war es üblich, dass Krebspatienten die verschiedenen Behandlungsstationen, die sie ansteuern mussten, selbstständig und nacheinander aufsuchten. Jede Abteilung verwaltete die Termine selbständig. Die durchschnittliche Behandlungszeit für Tagespatienten dauerte oft zehn Stunden über drei Tage verteilt.

Auch die medizinischen Teams der einzelnen Abteilungen waren untereinander wenig koordiniert, zudem mit administrativen Aufgaben überlastet. Denn der Verwaltungsaufwand für die mehr als 4.000 Tagespatienten pro Jahr war hoch. Dasselbe galt für die Kosten pro Behandlung.

"Nach Gesprächen mit den Patientinnen und Patienten und unseren eigenen Ärzten und Krankenschwestern hatten wir das Gefühl, dass wir etwas ändern mussten, um den Prozess zu straffen und ihn für unsere Patienten effizienter und bequemer zu gestalten", so Dr. Cristina Caramés.

Dank der Digitalisierungsmaßnahme im Rahmen des HOPE-Projektes können die Teams die Versorgung der Tagespatienten deutlich verbessern.

Situation heute: weniger Bürokratie, besser koordinierte Prozesse, weniger Stress für alle

Heute gibt es nicht nur weniger Bürokratie und besser koordinierte Prozesse. Es gibt auch weniger Stress - für alle Beteiligten. Und so können auch die Therapien für die Patienten viel effektiver wirken, zudem hat sich ihre Adhärenz gegenüber den Therapien verbessert. Auf den Fluren der Tagesklinik Quirónsalud geht es entspannt zu. Lange warten muss hier niemand mehr. Jeder Patient und jede Pflegekraft weiß, was als Nächstes ansteht: Nach der Patientenaufnahme folgt zunächst die Untersuchung im Labor, wo die Patienten innerhalb weniger Minuten ihre Ergebnisse erhalten, dann die klinische Bewertung, bei der Onkologen und spezialisierte Krankenschwestern ihre Empfehlungen für eine Therapie abgeben, und schließlich gehen die Patienten je nach Einzelfall an der Krankenhausapotheke vorbei, um Medikamente zu erhalten.  Und das alles passiert bei einem einzigen Besuch und, was fast noch wichtiger ist, alles zentral in der onkologischen Tagesklinik.

Sämtliche Termine werden digital geplant und zeitlich so getaktet, dass ein Rädchen in das andere greift. Dadurch konnte die Gesamtbehandlungszeit um rund 80 Prozent verkürzt werden, von zehn Stunden über drei Tage auf nur noch zwei Stunden an einem Tag. Durch die frei gewordenen Kapazitäten konnte die Zahl der pro Tag behandelten Patienten und Patientinnen verdoppelt werden.

Im Jahr 2018 hatten das Managementteam des Krankenhauses und die führenden Ärzte die HOPE-Initiative ins Leben gerufen. Das Akronym HOPE steht für Hóspital Oncológico Personalizado. Ihr erklärtes Ziel: Möglichst viele Schritte der angebotenen Krebsdiagnose und -behandlung zu bündeln und enger aufeinander abzustimmen. Gleichzeitig sollte der Behandlungsprozess in einem sogenannten integrierten Praxismodell (IPU) zusammengeführt und gestrafft werden. 

Tagesklinik leitet Patientinnen und Patienten wie auf einer nahezu perfekt geplanten Reise durch die Therapie

Verbunden war das Ganze mit einer Digitalisierungsinitiative, die der Umgestaltung nochmal einen deutlichen Schub verlieh. "Wir haben damit begonnen, jeden Schritt des Behandlungsprozesses zu definieren und zu beschreiben", so Dr. Caramés. Dadurch konnten wir unproduktive Wartezeiten für die Patienten eliminieren. Schritt für Schritt wurde der Behandlungsprozess immer weiter optimiert- ohne dass die Betroffenen etwas vermissten. Ganz im Gegenteil. Wie auf einer nahezu perfekt geplanten Reise, im Fachjargon "Patientenreise" genannt, leitet die Tagesklinik ihre Patienten heute durch die Therapie.

Diese tiefgreifende Veränderung der Behandlungsprozesse wurde durch ein zentrales, digital gesteuertes System unterstützt, in dessen Mittelpunkt die systematische Erfassung und Verarbeitung von Patientendaten steht. Das System liefert jederzeit die Informationen, die das Personal oder die Patienten benötigen, zum Beispiel: Wann steht der nächste Termin an? Welche Diagnostik ist verfügbar? Die Tagesklinik erfasst dabei die Behandlungsdaten mit einer integrierten elektronischen Patientenakte, die im Haus eingesetzt wird.

Auch die Kommunikation zwischen der Klinik und den Patienten läuft heute überwiegend digital. Die klassischen Kommunikationswege wurden digitalisiert und erweitert. Medizinisches Personal und Patienten können heute jederzeit miteinander kommunizieren, auch außerhalb des Krankenhauses. Als zentrale Informations- und Kommunikationsplattform dient das "Patientenportal" von Quirónsalud, eine App, die allen Patienten zur Verfügung steht.

Ein virtueller Assistent gibt individuelle Empfehlungen, wenn Patienten Fragen haben oder Beratung brauchen. Er kann die Patienten auch an Termine erinnern. Ein Chatbot beantwortet allgemeine Fragen, und im Zweifelsfall kann man sich online schnell beraten lassen. "In Notfällen kann dieser Service lebensrettend sein", betont Dr. Caramés.

Dank der neuen Kommunikationsmöglichkeiten können wir vor allem auch unerwünschte Nebenwirkungen frühzeitig erkennen.

"Wir sind jetzt immer auf dem gleichen Wissensstand, ob in der Pflege oder im ärztlichen Dienst. So können wir Doppelarbeit und zeitaufwändige Rücksprachen vermeiden."

Zahl der Krankenhauseinweisungen um mehr als 25 Prozent gesunken

Diese Option stellt einen besonderen Nutzen für die Patienten dar und hat zum durchschlagenden Erfolg des Projekts beigetragen. Vor allem die Systematisierung der Datenerfassung und die frühzeitige Erkennung von unerwünschten Nebenwirkungen haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen schwerer unerwünschter Wirkungen oder verstärkten Symptomen um mehr als 25 Prozent gesunken ist.

Der verbesserte Service und die optimierten Verfahren werden von den Madrider Patienten und ihren Familien gut angenommen: 98 Prozent der Patienten, die sich in der Tagesklinik einer Chemotherapie unterziehen, nutzen heute jetzt die integrierte und personalisierte Behandlung. Im Vergleich zu früher müssen sie die Klinik viel seltener aufsuchen und gewinnen so Zeit und Lebensqualität. Auch für die Teams bietet das neue System eine enorme Entlastung. "Wir sind jetzt immer auf dem gleichen Wissensstand, ob in der Pflege oder im ärztlichen Dienst", erklärt Cristina Elez, Pflegefachkraft im Jiménez Díaz. "So können wir Doppelarbeit und zeitaufwändige Rücksprachen vermeiden."

Das medizinische Personal hat so viel mehr Zeit für die wirklich wertschöpfenden Tätigkeiten. Aber auch, um mit den Patienten zwischendurch ein paar Worte zu wechseln. Und wo die Arbeit so schnell von der Hand geht, ergibt sich auch ein wirtschaftlicher Nutzen: Die Tagesklinik konnte die durchschnittlichen Kosten pro Krebsbehandlung um rund 24 Prozent senken.

Damit gilt die Tagesklinik schon jetzt als Vorzeigemodell für die ambulante onkologische Versorgung. Ein Best-Practice-Beispiel dafür, wie Tageskliniken trotz steigender Anforderungen und wachsender Patientenzahlen ihr Versprechen einlösen können: onkologische Patienten nach höchsten medizinischen Standards und mit effektiven Abläufen behandeln und dabei die Kräfte der Patienten und der Beschäftigten zu schonen.

 

Positive Entwicklung

Das Projekt HOPE hat in der Tagesklinik Quirónsalud vieles verbessert. Zum Beispiel:

  • Die Zahl der Onkologie-Termine sank von 2018 bis 2021 um mehr als 30.000 pro Jahr.
  • Im gleichen Zeitraum behandelte die Klinik rund vier Prozent mehr Patienten. 
  • Die Gesamtbehandlungszeit reduzierte sich von zehn Stunden über drei Tage auf nur zwei Stunden an einem Tag. 
  • Die Klinik kann heute bis zu 60 Patienten an einem einzigen Tag behandeln, doppelt so viele wie zuvor. 
  • Während es früher nach einer onkologischen Erstkonsultation 16 Termine gab, sind jetzt  nur noch sechs Folgetermine nötig. Damit wurde der sogenannte Index der Erst-zu-Folgetermine, also die Anzahl der Termine, die nach einem Ersttermin vergeben werden, von 16 auf sechs reduziert, das sind 63 %.
  • Das Klinikteam erkennt unerwünschte Nebenwirkungen früher, so dass die Betroffenen seltener ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Statt 58 Prozent der Fälle sind es jetzt nur noch 33 Prozent.

 

Related Links

Quirónsalud