26. August 2025
Fresenius leitet neues EASYGEN-Konsortium zur automatisierten Herstellung von CAR-T-Zellen im Krankenhaus
Europa-weite Zusammenarbeit von Ärzten, Forschern und Partnerinstitutionen, die darauf abzielt, innovative und personalisierte Therapien schneller verfügbar machen zu können
Ziel ist Entwicklung einer modularen Plattform für Krankenhäuser auf der Grundlage einer von Fresenius Kabi entwickelten Technologie
Innovative Health Initiative unterstützt öffentlich-private Partnerschaft EASYGEN mit 8 Mio. Euro aus EU-Mitteln
Wichtiger Schritt im Rahmen von #FutureFresenius
Der Gesundheitskonzern Fresenius arbeitet mit Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen zusammen, um die Herstellung von CAR-T-Zelltherapien zu beschleunigen, kostengünstiger zu gestalten und den Zugang zu diesen Therapien für Patientinnen und Patienten in ganz Europa zu verbessern. Unter der Leitung von Fresenius will das neu gegründete Konsortium EASYGEN (Easy workflow integration for gene therapy) eine modulare Plattform für Krankenhäuser entwickeln. Mit dieser sollen personalisierte Zelltherapien zukünftig binnen weniger Tage statt in mehreren Wochen hergestellt werden können. Das Projekt ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die mit 8 Mio. Euro aus EU-Mitteln der Innovative Health Initiative (IHI) gefördert wird. Es baut auf einer Technologie auf, die das Team für Zell- und Gentherapie von Fresenius Kabi entwickelt hat.
„EASYGEN unterstützt den Ausbau unserer MedTech-Plattform und ist damit ein wichtiger Schritt auf unserem Weg hin zu #FutureFresenius. Ziel der Initiative ist es, nicht nur medizinische Spitzentechnologien zu entwickeln, sondern diese auch schnell, sicher und patientennah verfügbar zu machen. Damit arbeiten wir aktiv an der Gestaltung der Gesundheitsversorgung von morgen“, sagte Dr. Christian Hauer, Vorstand MedTech bei Fresenius Kabi.
„Bei EASYGEN arbeiten Ärzte, Forscherinnen und Partnerinstitutionen aus ganz Europa mit dem Ziel zusammen, innovative, personalisierte Therapien wie CAR-T-Zellen zur Krebsbehandlung voranzutreiben. Automatisierung kann dazu beitragen, die Komplexität bei der Herstellung dieser Therapien zu verringern, sodass eine Ausweitung dieser lebensrettenden Behandlung erleichtert werden kann und Patienten einfacher Zugang erhalten“, sagte Prof. Dr. med. Ralf Kuhlen, Chief Medical Officer von Fresenius.
Die CAR-T-Therapie ist ein innovativer Behandlungsansatz, bei dem T-Zellen eines Patienten genetisch verändert werden, um Krebserkrankungen zu therapieren. Die Herstellung ist komplex, zeitaufwendig und findet in spezialisierten Laboren statt, die oft weit vom Patienten entfernt sind. Begrenzte Produktionskapazitäten und Verzögerungen in der Lieferkette können einen zeitnahen Zugang für Patienten verhindern. Trotz klinischer Eignung erhalten in Europa bislang nur wenige Patientinnen und Patienten Zugang zur CAR-T-Zelltherapie. Besonders deutlich wird das beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (LBCL), ein bösartiger Tumor des lymphatischen Systems, der eines der häufigsten Anwendungsgebiete ist: In einem Vergleich von fünf europäischen Ländern liegt der durchschnittliche Versorgungsanteil bei unter 20 %. Während in Frankreich rund 30 % der geeigneten Patientinnen und Patienten behandelt werden, sind es in Italien lediglich 11 %.1
Fresenius engagiert sich aktiv in der Zell- und Gentherapie: Fresenius Kabi bietet medizintechnische Lösungen für diese Therapien an, darunter automatisierte Zellverarbeitungssysteme wie Lovo und Cue. Fresenius Helios wendet im Helios Klinikum Berlin-Buch seit 2019 CAR-T-Zelltherapie als Standardbehandlung für rezidive Patienten an. Das Krankenhaus führt zudem klinische Studien durch, um das Potenzial von CAR-T-Therapien weiter zu erforschen. Fresenius‘ spanische Klinikkette Quirónsalud verfügt über spezialisierte Onkologie-Abteilungen, die CAR- T-Zelltherapien für fortgeschrittene Krebsbehandlungen anbieten, insbesondere für Blutkrebsarten.
EASYGEN wird von Fresenius geleitet; die akademische Co-Leitung übernimmt das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig, ein europaweites renommiertes Zentrum für Immuntherapie-Forschung unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Ulrike Köhl, eine Pionierin auf dem Gebiet der translationalen zellulären Immuntherapien, unter Mitarbeit von Prof. Dr. Michael Hudecek, ein führender Experte für CAR-T-Zell-Engineering.
1 IQVIA Institute for Human Data Science. (03/2025). Achieving CAR T-cell Therapy Health System Readiness: An Assessment of Barriers and Opportunities.
Partner des Konsortiums – 18 Organisationen aus 8 Ländern
Führende Unternehmen und Kliniken: Fresenius (Projektleitung, Deutschland), Helios Klinikum Berlin-Buch (Deutschland), Quirónsalud (Spanien), Fenwal Inc. (USA), Cellix Ltd. (Irland), Charles River (Deutschland), Pro-Liance Global Solutions (Deutschland), TQ Therapeutics (Deutschland), Philips Electronics Nederland B.V. (Niederlande).
Wissenschafts- sowie Forschungseinrichtungen: Fraunhofer IESE (Deutschland), Fraunhofer IZI (Deutschland), Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (Deutschland), Technische Universität Dänemark (Dänemark), Frankfurt School of Finance & Management (Deutschland), Europäische Gesellschaft für Blut- und Knochenmarktransplantation (Niederlande), Bar-Ilan-Universität (Israel), Universität Glasgow (Großbritannien), Universität Navarra (Spanien).
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Erfahren Sie mehr über die CAR-T-Zelltherapie: Interview mit Prof. Bertram Glaß, Chefarzt für Hämatologie und Zelltherapie am Helios Klinikum Berlin-Buch: www.fresenius.com/car-t-cell-therapy
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Über EASYGEN
EASYGEN ist ein über fünf Jahre laufendes Forschungsprojekt, das von dem gemeinsamen Unternehmen Innovative Health Initiative Joint Undertaking (IHI JU) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101194710 gefördert wird. Das gemeinsame Unternehmen (JU) wird von dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation ‘Horizont Europa’ der Europäischen Union sowie von COCIR, EFPIA, Europa Bío, MedTech Europe, Vaccines Europe sowie Partnern aus der Industrie gefördert. Das Projekt wurde im Rahmen der IHI-Ausschreibung „Patientenorientierte Technologien und optimierte Arbeitsabläufe in Krankenhäusern für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung“ ausgewählt und hat, die Entwicklung einer integrierten, automatisierten Plattform für die patientennahe Herstellung von CAR-T-Zellen zum Ziel, die die Produktionszeit verkürzt, die Kosten senkt und den Zugang zu Immuntherapien der nächsten Generation erweitert.
Haftungsausschluss: Finanziert durch die Europäische Union, die privaten Mitglieder und die beitragenden Partner des IHI JU. Die dargestellten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der oben genannten Parteien wider. Keine der oben genannten Parteien kann für diese verantwortlich gemacht werden.

Copyright: Johannes Krzeslack
Bildunterschrift
Vordere Reihe von links nach rechts: Dr. Sonja Steppan (Projektleiterin Easygen, Fresenius SE), Prof. Dr. Michael Hudecek (Fraunhofer IZI), Theresa Kagerbauer (TQ Therapeutics), Dr. Agnes Vosen (HZDR), Christopher Wegener (Kabi), Vaclovas Radvilas (EBMT), Dr. Julia Schüler (Charles River), Dr. Julia Busch-Casler (HZDR), Nicole Spanier-Baro (Fraunhofer IESE), Vivienne Williams (Cellix Limited), Prof. Dr. Bertram Glaß (Helios), Prof. Dr. Ulrike Köhl (Fraunhofer IZI), Rebecca Scheiwe (Fresenius SE). Hintere Reihe von links nach rechts: Prof. Dr. Ralf Kuhlen (Fresenius SE), Prof. Dr. Jens O. Brunner (DTU), Dominik Narres (Fresenius SE), Thomas Brzoska (Pro-Liance Global Solutions), Dr. David Krones (Fraunhofer IZI), Dr. Sabine Bertsch (Pro-Liance Global Solutions), Dr. Ralf Hoffmann (Philips), Christin Zündorf (TQ Therapeutics), Dr. Anna Dünkel (Fraunhofer IZI).

Diese Mitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die gewissen Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Die zukünftigen Ergebnisse können erheblich von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen, und zwar aufgrund verschiedener Risikofaktoren und Ungewissheiten wie zum Beispiel Veränderungen der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Gesetzesänderungen, Ergebnisse klinischer Studien, Wechselkursschwankungen, Ungewissheiten bezüglich Rechtsstreitigkeiten oder Untersuchungsverfahren, die Verfügbarkeit finanzieller Mittel sowie unvorhergesehene Auswirkungen internationaler Konflikte. Fresenius übernimmt keinerlei Verantwortung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.
Fresenius SE & Co. KGaA
Sitz der Gesellschaft: Bad Homburg, Deutschland / Handelsregister: Amtsgericht Bad Homburg, HRB 11852
Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Kirsch
Persönlich haftende Gesellschafterin: Fresenius Management SE
Sitz der Gesellschaft: Bad Homburg, Deutschland / Handelsregister: Amtsgericht Bad Homburg, HRB 11673
Vorstand: Michael Sen (Vorsitzender), Pierluigi Antonelli, Sara Hennicken, Robert Möller, Dr. Michael Moser
Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Kirsch