Wo liegt Janga? Geografisch in Westafrika. Wirtschaftlich am Rande des Existenzminimums. Religiös im muslimischen Norden von Ghana. Wer Janga besuchen will, der braucht Zeit und gute Gründe. Die Gesundheit der Menschen von Janga ist ein sehr guter Grund.
(Veröffentlicht: Juni 2015)
Krankheiten gibt es hier genug: Malaria, Aids, Tuberkulose, Gelbfieber, Typhus, Hepatitis. Das nächste Krankenhaus ist weit weg. Um die medizinische Grundversorgung sicherzustellen, hat Fresenius Vamed im Auftrag der ghanaischen Regierung eine Poliklinik errichtet.
„Ich wohne hier auf dem Klinikgelände – umgeben von meinen Patienten“, begrüßt uns Margret Mahama. Sie ist Hebamme in der Poliklinik. „Das hier ist mein ‚Wartezimmer‘“, erklärt sie mit Blick auf die Menschen, die geduldig vor der Klinik warten. „Unsere Patienten kommen von nah und fern. Kranke, Schwangere, Mütter mit ihren Kindern. Sie holen sich von uns Hilfe und Ratschläge zur Selbsthilfe.“
In den letzten zwei Jahren hat Mahama rund 700 Babys auf die Welt verholfen. Stolz zeigt sie uns ihren Kreißsaal und einige der Behandlungsräume: „Das Kind dieser jungen Frau hier leidet an Malaria. Beide haben wir ein paar Tage zur Behandlung da behalten, heute werden sie entlassen.“
„Unsere Patienten kommen von nah und fern. Sie holen sich von uns Hilfe und Ratschläge zur Selbsthilfe.“
Menschen mit schweren Krankheiten werden an das nächste Distrikthospital überwiesen. Eins davon steht in Ghushegu. Die Mitarbeiter von VAMED passen jedes Haus den lokalen Bedürfnissen an, sie schulen das Personal und begleiten es in der Anlaufphase, sofern es nicht im Regierungsauftrag direkt von Fresenius Vamed betrieben wird. Bei der Planung der medizintechnischen Ausstattung wird sichergestellt, dass deren Einsatz und Instandhaltung auch nach der Übergabe gewährleistet bleiben. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei Projekten in Entwicklungsländern.
Während der Behandlung übersetzen Dolmetscher die lokalen Dialekte der Patienten. Sie helfen ihnen, ihre Angst und ihre – auch religiös bedingte – Skepsis angesichts moderner Apparate-Medizin zu überwinden. Kliniken wie in Janga und Ghushegu schaffen nachhaltig jede Menge qualifizierte Jobs für Menschen, die an der Zukunft Ghanas mitarbeiten wollen.
„Gerade höre ich, dass das nächste Baby im Anmarsch ist. Ich muss los und mich um die Mutter kümmern“, verabschiedet sich Mahama von uns. Was die Zukunft bringt, das wissen die Kinder von Janga heute noch nicht. Aber was Frauen wie Margret Mahama für Sie getan haben und weiter für sie tun, das weiß hier jeder von Geburt an.