Apherese

Mit dem Prinzip der Blutbehandlung außerhalb des Körpers lässt sich nicht nur chronisches Nierenversagen behandeln. Durch diese Therapiemethode können auch zeitweise die Leber unterstützt und bestimmte Krankheitserreger aus dem Blut entfernt werden. Das Funktionsprinzip der Leber-Unterstützungstherapie und die Adsorbertherapien ähneln der Dialyse.
Leber-Unterstützungstherapie
Die Leber übernimmt im Körper lebenswichtige Aufgaben: Unter anderem stellt sie Eiweiße her, wandelt Stoffwechselprodukte um, speichert diese und entgiftet gemeinsam mit den Nieren das Blut. Hepatitis, übermäßiger Alkoholgenuss, Vergiftungen, Krebs oder andere Ursachen können zu akutem oder chronischem Leberversagen führen. Bei schwerem Leberversagen ist eine Transplantation bislang die einzige effektive Therapie. In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen jedoch Blutreinigungsverfahren entwickelt, mit denen die Funktionen der Leber teilweise ersetzt werden können. Damit lässt sich die Zeit überbrücken, bis entweder ein Transplantat gefunden ist oder bis sich das eigene Organ wieder erholt hat.
Das von Fresenius-Medical-Care-Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in Zusammenarbeit mit der Donau-Universität Krems entwickelte Prometheus-System zählt zu den neuesten Leberunterstützungssystemen auf dem Markt. Anders als bei der Dialyse, wie sie bei Nierenversagen eingesetzt wird, müssen bei Leberversagen auch Giftstoffe entfernt werden, die fest an Transportproteine im Blut (Albumin) gebunden sind. Daher kombiniert das Prometheus-System eine typische Dialyse mit einer Adsorberbehandlung. Die Prometheus-Maschine pumpt das Blut zunächst über einen neuentwickelten Filter (AlbuFlow), der die Blutzellen und große Eiweißmoleküle zurückhält. Die Blutflüssigkeit (Plasma) mit dem Albumin und kleineren Eiweißmolekülen wird dann durch zwei Adsorber geleitet, welche die Giftstoffe vom Albumin ablösen und binden. Anschließend werden das Blutplasma mit dem entgifteten Albumin und die im AlbuFlow-Filter abgetrennten Zellen wieder zusammengeführt. Zuletzt folgt noch eine Dialyse, um die verbliebenen wasserlöslichen Giftstoffe zu entfernen. Das gereinigte Blut fließt zurück in den Körper.
Adsorbertherapie
Adsorbertherapien sind innovative Behandlungsverfahren, die krankheitsverursachende Stoffe außerhalb des Körpers aus dem Blut entfernen, ohne diesem Stoffe zuzuführen. Sie werden vor allem bei Menschen eingesetzt, deren Krankheiten medikamentös nicht mehr erfolgreich zu therapieren sind.
Bei der Behandlung fließt das Blut beziehungsweise Plasma aus einer Armvene des Patienten oder der Patientin in den Adsorber. Je nach Erkrankung enthalten die Adsorber unterschiedliche Materialien, die wie ein Schwamm jeweils selektiv die unerwünschten und krankheitserregenden Stoffe aus dem Blut beziehungsweise Plasma ziehen. Das gereinigte Blut wird in die andere Armvene des Patienten oder der Patientin zurückgeführt. Eine spezielle Maschine pumpt das Blut beziehungsweise Plasma durch den Adsorber und überwacht den Blutkreislauf außerhalb des Körpers.
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